mentale trainingsmethoden erlernen und anwenden Sabine Maierhofer

Mentaltraining

Mentaltraining ist Körpertraining

Mental gewandt

Wenn denken zu wenig ist und reden nicht reicht.

Mentales Training steht für Begriffe wie: Das Kontrollieren der Gedanken, Positives Denken, das Leben meistern, Gewinne das Spiel, Wohlbefinden, Erfolg beginnt im Kopf, das Gehirn ist der Chef, Zufriedenheit und Gesundheit und viele weitere.

Allerdings ist es unser Körper, der zuerst spürt, dort kann ich hin oder vielleicht auch nicht. Der Neurologe Antonio Damasio erklärt mit seinem Konzept der somatischen Marker, dass alle Erfahrungen über Signale aus dem Körper ausgedrückt werden. Wir treffen daher auch unbewusst Entscheidungen auf Basis körperlicher Signale. Unser Körper steuert nicht nur unser Verhalten und Fühlen, sondern auch das Denken. Zu einem großen Teil ist das Autonomes Nervensystem (ANS) daran beteiligt. Das ANS reagiert vor dem bewussten Denken auf Signale von Sicherheit und Bedrohung. Für ein gelingendes Mentaltraining braucht unser System einen optimalen Zustand, um Sich etwas „zu erdenken“. Das ist ohne eine körperliche Erfahrung nicht möglich. Unser Nervensystem nimmt wahr, wie sicher oder unsicher die momentane Situation ist, nicht unser Gehirn. Die Fähigkeit, sich in Umgebungen, Situationen und Bedingungen „gut verankert zu fühlen“ ist Voraussetzung für Offenheit, Kreativität, Wachstum und Verbundenheit.

Polyvagale Ansätze im Trainingsalltag

Dr. Steven Porges mit seiner Polyvagaltheorie zeigt hier eine neue Sichtweise auf unser Nervensystem. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit wertfrei zu beobachten, wo stehe ich im Moment mit meinem System. Das Pendeln zwischen den Zuständen mit körperlichen und mentalen Übungen, etwa aus dem medizinischen Qigong, kann unterstützt und trainiert werden und fördert Momente der Sicherheit. Wenn es keine Stimmigkeit zwischen dem Körper, dem Herz und dem Gehirn gibt, gewinnt immer der Körper. Den Spielraum erweitern und in einen guten gemischten Zustand zu kommen ist auch das Geheimnis, um Veränderungen positiv zu gestalten.

Das autonome Nervensystem bewertet unbewusst und kontinuierlich unsere Umgebung. Je nach Einschätzung werden neurophysiologische Prozesse ausgelöst, um unser Überleben zu sichern. Hier schätzt unser Nervensystem was sicher oder unsicher ist und nicht unser bewusstes Denken. Der Vagus, unser Hauptnerv des autonomen Nervensystems (ANS) übermittelt 80 Prozent der autonomen Signale an das Gehirn und nicht umgekehrt.

„Dem stärksten Willen fehlt oft die Kraft, die einer zarten Emotion selbstverständlich ist. “

Um das Überleben und die notwendigen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, ist unser autonomes Nervensystem verantwortlich.  Das passiert außerhalb der denkenden Bereiche unseres Gehirns und unserer bewussten Kontrolle. Das autonome Nervensystem reagiert auf Hinweise auf Sicherheit, Gefahr und Lebensbedrohung von unserem Körper, aus der Umgebung, aus der Umwelt und von den Beziehungen zwischen uns und anderen.

Auch von unseren zigtausend täglichen Gedanken nehmen wir nur einen Bruchteil bewusst wahr. Die unbewussten Gedanken wirken ungehindert und bestimmen zu einem Großteil, wie wir handeln und uns fühlen. Dann gibt es jedoch noch unsere Erfahrungen, Glaubenssätze und Einstellungen, die oft seit unserer Kindheit positiv und negativ in unserem Körper gespeichert sind. Geprägt durch diese Muster handeln wir und stehen uns dabei manchmal selbst im Weg.

Der Mensch reagiert in seiner Ganzheit zuerst, um zu überleben. So ist nahezu alles im Nervensystem darauf ausgelegt, mögliche Gefahren und unsichere Situationen zu erkennen und schnellstmöglich darauf zu reagieren, um das eigene Wohl zu sichern. Das passiert zu einem großen Teil automatisch und im Unterbewussten und ist biologisch der schnellste und sinnvollste Weg.

Bewusste Maßnahmen zur Beeinflussung autonomer Zustände

Das Wort Training steht allgemein für alle Prozesse, aus der sich eine verändernde Entwicklung ergibt. Meistens wird Mentales Training mit dem Sport- oder Spitzensport in Verbindung gebracht, dessen Ziel es ist, den Sportler mental zu unterstützen, seine Leistungsfähigkeit zu steigern, um im Wettkampf erfolgreich zu sein. Das erreicht man durch wiederholtes Vorstellen von Bewegungsabläufen und Situationen in Verbindung mit anderen Techniken wie z.B. Entspannungsverfahren, Wahrnehmungsübungen, Visualisierungsübungen und weiteren wirkungsvollen fundierten Methoden.

Bewusstes Wahrnehmen

Allerdings beginnt Mentales Training mit dem Körper und nicht mit dem Kopf. Eine bewusste Körperwahrnehmung ist die Basis und der Schlüssel für einen gesunden Umgang im Trainingsalltag. Eine verbesserte Körperwahrnehmung liefert uns Informationen, in welchem Zustand ich mich befinde und wie der Weg weitergehen kann. Für ein gelingendes Mentaltraining braucht unser System einen optimalen Zustand, um Sich etwas „zu erdenken“. Dieser optimale Zustand ist nicht nur im Spitzensport das Kernthema. In allen Bereichen unseres Alltages unterstützt der momentane Zustand die Umsetzung aller Interventionen.

„Der Verstand erzählt, was das Nervensystem weiß. Die Geschichte folgt dem Zustand. “

Die Fähigkeit, sich in Umgebungen, Situationen und Bedingungen „sicher zu fühlen“ fördert einen Zustand für Offenheit und positive Veränderungen. Das ist vor allem der natürliche Zustand um soziale Bindungen einzugehen. Steven Porges mit seiner Polyvagaltheorie zeigt hier eine neue Sichtweise auf unser Nervensystem. Ein flexibles Nervensystem hilft in herausfordernden das Leben auf der Leiter hinunter und hinaufzugehen. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit wertfrei zu beobachten, wo stehe ich im Moment mit meinem System. Das Pendeln zwischen den Zuständen mit körperlichen und mentalen Übungen, etwa aus dem medizinischen Qigong, kann unterstützt und trainiert werden und fördert Momente der Sicherheit. Wenn es keine Stimmigkeit zwischen dem Körper und dem Gehirn gibt, gewinnt immer der Körper. Den Spielraum erweitern und in einen guten gemischten Zustand zu kommen ist auch das Geheimnis, um Veränderungen positiv zu gestalten.

Mentaltraining ist nicht positives Denken, wie sehr oft zu hören ist. Grundlage und Basis für Mentales Training bilden neue wissenschaftliche Kenntnisse der Hirnforschung, naturwissenschaftliche Gesetze und alte traditionelle Wissenschaften, hier vor allem der traditionellen östlichen Medizin.

Es ist nicht immer einfach, seine Verhaltensweise zu ändern, jeder Mensch entwickelt auch seine unverwechselbare Art, mit dieser Änderung umzugehen. Dazu gehört ein dynamischer Prozess, bestehend aus der Entwicklung und Umsetzung neuer Fertigkeiten, um seine Bedürfnisse erfüllen zu können. Humor und Selbstakzeptanz gehören ebenso dazu, wie ein gewisses Maß an Disziplin und Ausdauer. Glaubenssätze und Überzeugungen, die wir gelernt oder übernommen haben, zu erkennen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die aber eine große Auswirkung haben können, sich wohler und zufriedener zu fühlen. Manchmal reicht es schon nicht nach dem Besseren zu suchen, sondern das Andere zu erkennen und zu fühlen.

Mentaltraining Sabine Maierhofer in Maishofen

Voraussetzungen für ein gelingendes Mentaltraining sind:

  • Körper- und Mentaltraining gehören zusammen
  • Viel Zeit
  • Ein Zustand der Sicherheit, Konzentration und einem Gefühlserleben
  • Ein wertschätzender und achtsamer Umgang mit sich

Der Grundsatz bei jeder Art von Körpertraining / Mentaltraining:

  • eine wertfreie Beobachtung von allem Wahrgenommenen
  • mit allen Sinnen von und mit dem Körper lernen
  • Vom Einfachen zum Komplexen
  • Spielerische Erproben von Variationen und Abläufen im Training

 

„Ich möchte nicht an das Ende meines Lebens kommen und bemerken, dass ich es nur über die ganze Länge gelebt habe. Ich möchte es auch in seiner ganzen Breite gelebt haben.“